1.) Die Infanterie:
Infantil und Infanterie besitzen den gleichen Stamm. Halbstarke Kindersoldatenhorden die mit den Landsknechthaufen
jahrhundertelang durch Europa zogen. Missraten und missbraucht. Wenn die Situation es erforderte dann wurden
sie zum massakrieren der verletzten Feinde benötigt, oder als erster Sturm auf die Mauern verheizt. Beim Plündern
durften sie mitmachen. Sie durften Marketenderei betreiben. Sie bekamen aber keinen Sold und durften kein Fähnlein
tragen. Die Infanterie durfte ungestraft fortlaufen.
1.1.) Das Sub-Proletariat:
Ungebildete. Körperlich Zurückgebliebene. Fehlentwickelte. Unverschuldet Verschudete. Unschuldig Geschiedene.
Nie wieder aufgehört mit der Sauferei. Kurzjobber. Vier Millionen Karrieren in Deutschland und 400 Millionen in China!
Sie plündern Schutthalden und eingeschlagene Schaufenster. Sie handeln mit Drogen. Sie rennen jedem hinterher der
ihnen Beute verspricht. Sie gehen keiner geregelten Tätigkeit nach. Sie erhalten für ihre Tätigkeit keinen Lohn.
Auffällig am Sub-Proletariat ist seine erstaunlich hohe Delinquenz. In Deutschland sitzt zur Zeit jeder 1000. Bürger im
Gefängniss. In den USA sitzt jeder 100. (einhundertste) Bürger.
Die überwiegende Mehrzahl dieser Weggesperrten stammt aber in beiden Ländern aus dem unteren Sockel des Gebildes.
Weiterbildung möglich in:
2.) Die Korporalität:
Der Körper der Truppe besteht aus: dem frisch eingestellten Söldner (mit dem ersten Soldi den er erhält ist er Soldat),
dann die Ränge hinauf bis zum Weibel. Ehrenkodex und Fähnleintreue. Kein Nebenjob. Keine Fahnenflucht. Absolute
Treue zum Führer der Truppe und seiner gehorsamen Generalität.
2.1.) Die Lohnabhängigen:
Auch hier hat sich nicht sehr viel geändert. Da hatte der Stalin etwas richtiges geprägt: Der Krieg der Werktätigen! Der
große Krieg hat begonnen. Es geht nicht um ein Fürstentum oder die Anhöhe 404. Die Schanzen haben das Format des
Äquators erreicht.
Vorarbeiter und Nacharbeiter. Meister. Selbstständige Unselbständige. Beamte. Angestellte. Menschen die etwas machen
und dafür Geld bekommen. Sie zahlen dafür Miete und Steuern weil sie von einem Hausbesitzer oder dem Staat irgendwas
dafür bekommen. Weiterbildung möglich in:
3.) Die Generalität:
Wer ein Fähnlein betreute oder ein solches führte, der durfte bereits bei den Offizieren essen. So wurde der Fähnerich
zum Leutnant und vielleicht einmal General. Die Generalität nahm das was nach dem Plündern übrig blieb, sie nahm die
Pfründe und das Land.
3.1.) Die Faulenzer:
Die Generalität hat sich, weil überflüssig, in ein weltumspannendes Diadochanat entwickelt. In Quantität sind es einige
zehntausend Fürstentümer. Und das sind nicht nur die Sultane und Schejks des nahen Ostens: In den USA gibt es zehn
mal mehr Fürsten als in der ganzen arabischen Welt. Im Grunde genommen sind sie dekadent und unmoralisch. Sie
sind die Besitzer und sie schöpfen die Pfründe. Ihnen geört Alles was ihnen gehört. Sie können Recht beugen, sie
kaufen es. Jet-Set. Skandale. Betrug. Jugendwahn und Altersschwachsinn. Übersättigung. Unterschlagung.
Steuerhinterziehung. Manche tragen Namen wie Bill Gates oder Berlusconi, andere nennen sich Coca-Cola und Nestle.
Situation und Regelwerk:
Die Faulenzer spielen nur noch. Monopoly, Schach und Fang den Hut. Sie spielen um sehr viel Geld. Das ist lustiger als
sich den Schädel einschlagen müssen, wiewohl das Land bereits verteilt. Um das Spiel richtig spielen zu können, kaufen
sich die Faulenzer, aus der Gruppe der Lohnabhängigen, einen besonders fähigen Kopf und machen ihn völlig
lohnunabhängig. Er hat nun die Chance zum Fürstentum!
Besondere Tücken des Spieles (Auszug): Die "Gehe ins Gefängnis"-Karte ist bei den Infanteristen sehr viel häufiger
untergemischt. Die "Du bist gerade verhungert"- Karte ist bei der Korporalität und bei der Generalität überhaupt nicht zu
finden. Die Prämien-Karte "Dein Aktien-Kapital hat sich verdoppelt!" ist für einen Infanteristen natürlich völlig unsinnig.
"Schaufenster geplündert! Du bist im Besitz von acht Staubsaugern!" lassen das Herz des Marketenders dagegen höher
schlagen.
Lasse
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Lars
Jane
Dahn