DER ARME HUND
Neulich am Kiosk neben der Straßenbahnkreuzung
In Memoriam: Friedel Gingerich (58 - Hartz IV in fortgeschrittenem Zustand))
Tagtägliches:
- Hallo Friedel !
- Hallo Erbse ! Sitz Hund ! - Komm in die Tür Tier ! - "Zisch"* - - Ah!
- Hübsch die Puppe. - Studentin. - Ah !
- Das Zischt. "Rumpel-Rumpel-Rumpel- Kraaak-Tsch-Rumpel-Rumpel"*
Letztendlich:
Er hätte sich schon längst vor eine Straßenbahn geworfen
Gäb's denn hier eine
Seit ihm die Frau fortgelaufen war
Lebte er alleine
Der Ehe Lohn
War sein Sohn
Ein arrogantes Arschloch
Das hatte er nun davon
Er hätte sich schon längst totgesoffen
Hätte das Geld dazu gereicht
Mit zehn Euro am Tag
Da ist das nicht leicht
Das Leben ist schwer
Die Taschen sind leer
Er soff am Kiosk
Und zu Hause noch mehr
Er soff einen Tag durch
Und noch eine Nacht
Und am andern Morgen
Isser nicht mehr erwacht
- Den kenne ich, sagte die Studentin.
- Verblüffung unter den Koms und die Frau Professor sagte 'Ach!'
- Am Kiosk ! Die Straßenbahnhaltestelle.
- Am Kiosk stand er immer und trank Bier !
- Sie setzte mit gummibehandschuhten Fingern das scharfe Messerchen an,
- öffnete den Brustkorb mit einem langen Schnitt. -
- Dann werden sie wohl auch nicht erschrecken vor dem was sie nun sehen,
- flüsterte die Doktormutter.
- Es wird wohl recht schlimm aussehen mit der Leber,
- kicherte die Doktorantin, hob kurz das Messer, stutzte:
- Er hatte einen Hund!
- Was nur aus dem Hund geworden ist. Ein netter Hund. Gute Augen.
- Sie begann die inneren Organe freizulegen.
- Der arme Hund, dachte sie.
Lasse
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* Bierflaschenöffnungsgeräusche und Straßenbahnlärm
In Memoriam: Friedel Gingerich (58 - Hartz IV in fortgeschrittenem Zustand))
Tagtägliches:
- Hallo Friedel !
- Hallo Erbse ! Sitz Hund ! - Komm in die Tür Tier ! - "Zisch"* - - Ah!
- Hübsch die Puppe. - Studentin. - Ah !
- Das Zischt. "Rumpel-Rumpel-Rumpel- Kraaak-Tsch-Rumpel-Rumpel"*
Letztendlich:
Er hätte sich schon längst vor eine Straßenbahn geworfen
Gäb's denn hier eine
Seit ihm die Frau fortgelaufen war
Lebte er alleine
Der Ehe Lohn
War sein Sohn
Ein arrogantes Arschloch
Das hatte er nun davon
Er hätte sich schon längst totgesoffen
Hätte das Geld dazu gereicht
Mit zehn Euro am Tag
Da ist das nicht leicht
Das Leben ist schwer
Die Taschen sind leer
Er soff am Kiosk
Und zu Hause noch mehr
Er soff einen Tag durch
Und noch eine Nacht
Und am andern Morgen
Isser nicht mehr erwacht
- Den kenne ich, sagte die Studentin.
- Verblüffung unter den Koms und die Frau Professor sagte 'Ach!'
- Am Kiosk ! Die Straßenbahnhaltestelle.
- Am Kiosk stand er immer und trank Bier !
- Sie setzte mit gummibehandschuhten Fingern das scharfe Messerchen an,
- öffnete den Brustkorb mit einem langen Schnitt. -
- Dann werden sie wohl auch nicht erschrecken vor dem was sie nun sehen,
- flüsterte die Doktormutter.
- Es wird wohl recht schlimm aussehen mit der Leber,
- kicherte die Doktorantin, hob kurz das Messer, stutzte:
- Er hatte einen Hund!
- Was nur aus dem Hund geworden ist. Ein netter Hund. Gute Augen.
- Sie begann die inneren Organe freizulegen.
- Der arme Hund, dachte sie.
Lasse
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* Bierflaschenöffnungsgeräusche und Straßenbahnlärm
schreibnetz - 26. Nov, 15:39