Sarkozy


Heute kam der neue französische Präsident in Deutschland an. In seiner Antrittsrede (in Frankreich) schien es mir, als habe er ein Manuskript Napoleons vor sich liegen. Niemals zuvor, so sagte er, war Frankreich in einer gleich großen Gefahr. Nein, kein Feind an der Grenze; eine interne Bedrohung macht er aus: Der Verlust der Werte droht. Er legt danach im Bois de Bologne (Gedenkstätte für Wiederstandskämpfer) einen Kranz nieder und fliegt dann sofort und ohne Pause nach Berlin.
Nicolas und Angela begrüßen sich vertraut und mit dem geschwisterlichen Kuss (Wange). Er ist per-Du mit Angela, erfahre ich. Die deutsch-französische Freundschaft ist ihm heilig, sagt er.
Kunterbunte Zusammenfassung meiner Täuschungen:
1.) Ich hatte mir die 'Siglinde Königlich' als Präsidentin der Franzosen gewünscht. Sie war so wunderbar verschwommen. Begründung: Mit ihr kann Frankreich nicht wachsen, und vielleicht wird hinkünftig nicht Deutschland sondern Frankreich die Lachnummer sein.
2.) Die Franzosen haben die Schnauze voll von den Aristokraten, also werden sie einen ungarischen* Aristokraten niemals küren.
Die Franzosen sind also offenbar zur Vernunft gekommen. Die Franzosen verlangen alles von dem Staat, aber wenig von sich selbst. Sarkozy wird dies (er hat es versprochen oder angedroht) ändern. Wenn er Erfolg hat, wird Frankreich oben bleiben. Wenn die Vorstädte brennen, wird er sich bewähren müßen. Sarkozy bringt große Bewegungen mit sich; ob er es nun will - oder auch nicht.
Lasse
Eruinus Edisum
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*In Ungarn ist ein Y(psilon) am Ende des Familiennamens das Adelsprädikat.
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schreibnetz - 16. Mai, 19:11